Im September 2008 besuchte ich mit einer Gruppe die Kirche Sv. Primož, welche nördlich des slowenischen Ortes Muta (Hohenmauthen) auf einer Anhöhe lag.
Nachdem wir uns am frühen Morgen in der Kirche Sv. Trije Kralji ausreichend mit den beiden Themen der Reise (Slowenische Bergkirchen und Heilige Drei Könige) vertraut gemacht hatten, fuhren wir nun zur Kirche Sv. Primož.
Auch auf diesem Teil der Strecke bewährten sich unsere beiden Kleinbusse. Denn die Straßen waren oft nur bessere Forstwege und die Bäume der slowenischen Mischwälder ragten in die Fahrbahn.
Zeitweise war außer Wald nichts zu sehen, manchmal ging mein Blick in die Tiefe der zahlreichen Gräben, die wir nun alle fein säuberlich umfahren mussten.
Aber ab und zu kam unser Ziel in Sichtweite. Die Kirche Sv. Primož mit ihren beiden markanten Türmen. Diese lagen nicht wie bei den meisten Kirchen nebeneinander, sondern hintereinander.
Der Holzreiter über dem Kirchenschiff war der ursprüngliche Glockenturm. Erst im Jahre 1909 wurde ein zweiter Turm aufgemauert, der nun der Kirche ihr eindeutiges Aussehen gab.
Die Kirche selbst wurde aber zusätzlich durch einen speziellen Brauch bekannt. Und zwar durch das Klöppeln. Dabei werden der Glocke mit Hilfe von Holzschlegeln schöne Melodien entlockt.
Wobei ich den Begriff Klöppeln einer Informationstafel vor der Kirche entnahm. Hier wurde der Brauch in deutscher und slowenischer Sprache erklärt.
Was mich an diesem Begriff wunderte: Bisher kannte ich ihn nur in Zusammenhang mit einer Handarbeitstechnik. Zuletzt gesehen in Annaberg-Buchberg im Erzgebirge.
Interessant fand ich auch, dass dieselbe Informationstafel darauf hinwies, dass man auch in der Kirche des österreichischen St. Lorenzen ob Eibiswald Hinweise auf dieses Klöppeln gefunden hatte.
Erst später erfuhr ich, dass diese beiden Kirchen durch einen schönen Wanderweg verbunden waren, dem so genannten 'Kirchen - Linden - Weg'. Von diesem Weg stammten auch die Informationstafeln.
In der Kirche fielen mir zahlreiche Fresken von Heiligen auf, wobei Christus fast gleichberechtigt neben Petrus und meinem Namenspatron stand.
Die beiden Schutzpatrone der Kirche hingegen Primus und Felizian, sie starben während römischer Christenverfolgungen, fand ich als gotische Holzfiguren vor.
Aus Holz war auch der Kerzenleuchter über dem Eingang des Kirchenschiffes, welcher aber durch seinen knallbunten Farben Rot und Blau so gar nicht dazu gehören schien.
Aber er gefiel mir trotzdem, erinnerte er mich doch an die so genannten Spinnen, eine Form von Kerzenleuchter, wie ich sie noch im August im Erzgebirge öfters gesehen hatte.
Und schöne Erinnerungen stimmen einem ja immer etwas milde. In dieser Stimmung ging es nun wieder zurück nach Norden, wo uns die Kirche Sv. Jernej nahe der österreichischen Grenze erwarten würde...
Weitere Reisenotizen und Links
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