Die Ruine der Godesburg steht in Bad Godesberg, einem Ortsteil von Bonn. Sie erhebt sich weithin sichtbar auf einem Basaltkegel, der selbst eine markante Erscheinung im Godesberger Rheintaltrichter bildet.
Die Godesburg im Stadtteil Bad Godesberg
Die heute sichtbare Burg entstand 1210 auf Wunsch des Kölner Erzbischofs Dietrich I. von Hengebach. In den folgenden Jahren bestimmten die Kölner Erzbischöfe die Geschicke der Anlage.
Als der Kurfürst und Erzbischof von Köln Gebhard I. zum Protestantismus übertreten wollte, entbrannte der Truchsessischer Krieg. In dessen Verlauf zerstörten bayerischen Truppen die Burganlage.
In diesem Zusammenhang wird gerne erzählt, dass die angreifenden Truppen über den Abort der Burg eingedrungen sind. Zerstört wurde sie aber durch die Sprengung der Mauern, die anschließend nicht mehr aufgebaut wurden.
Der Aussichtspunkt
Vom Turm der Burg blicken die Besucher über weite Teile des Rheintales. Am Horizont heben sich die Gipfel des Siebengebirges, an dessen Hängen sich das historisch bedeutsame Hotel Petersberg und die romantische Burg Drachenfels abzeichnen.
Der Äskulapstein
Der im Burghof aufgestellte Stein mit lateinischer Beschriftung ist die Nachbildung eines römischen Votivsteins. Laut seiner Inschrift war er den Heilgöttern Äskulap und Hygieia geweiht. Das Original befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Der Römerstein wurde im 16. Jahrhundert auf der Burg gefunden und nährte die Vermutung, dass sich auf dem Gelände der Godesburg ein römischer Vorgängerbau befunden hätte. Das könnte ein Wachturm aber auch ein Höhenheiligtum gewesen sein.
Der Burgfriedhof
Sehenswert ist der nahe gelegene Burgfriedhof, der sich auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg ausbreitet. Hier sind zahlreiche Gräber des Großbürgertums zu finden. Die unter Bäumen angelegten Mausoleen und Denkmäler strahlen eine idyllische Ruhe aus.
Unter den Grabstätten ist jenes der Familie Dernen – von Wittgenstein bemerkenswert. Der von dem Bildhauer Simatscheck geschaffene Anlage zeigt die Mutter Erde, wie sie die Menschheit umarmt.
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