Das Explora Museum ist ein privat betriebenes Erlebnismuseum, wo Schaustücke zu Themen wie 3D, Holographie, optische Täuschungen, akustische Phänomene und interaktive Kunstwerke gezeigt werden.
Lage
Die Explora ist in einem ehemaligen Hochbunker des 2. Weltkrieges untergebracht. Bei der Anfahrt orientierte ich mich nach einem Flugblatt der Explora. Ich nahm also die U5 bis zur Station „Glauburgstrasse“ und ging anschließend laut Wegbeschreibung die Glauburgstrasse 300 Meter nach Osten (!) um anschließend in die Lortzingstrasse einzubiegen…
Natürlich stand in jener Straße nirgends, wo Osten ist. Aber ehemalige Pfadfinder und zukünftige Explorer Besucher wissen natürlich, dass man an einem Nachmittag die Sonne im Rücken haben muss, um in Richtung Osten zu gehen. Trotzdem wäre hier wohl eine Wegskizze hilfreicher gewesen.
Eintritt
Der Eintritt betrug 2 Euro statt 4 Euro, da ich mir am frühen Morgen am Bahnhof eine FRANKFURT CARD um 7,40 Euro gelöst hatte. Diese gewährte mir freie Fahrt mit den Frankfurter Verkehrsbetrieben und 50% Ermäßigung in allen wichtigen Museen. Also ein klarer Kauf für Leute wie mich.
Ausstellung
Ich muss gestehen, ich war am Anfang ziemlich enttäuscht. Im Erdgeschoß befanden sich ein paar Exponate mit holographischen Effekten. Dazu noch ein paar Geduldspiele.
Über eine Treppe ging ich dann in den Keller … und eine Minute später gleich wieder rauf, da nämlich der Keller gar nicht Bestandteil der Ausstellung war und ich mich plötzlich nur noch zwischen Kartons, Putzmittel und Besen befand.
Aber ab dann wurde es interessanter. Ich ging nämlich in das erste Geschoss und fand mich bald in einem Raum wieder, wo gleich mehrere Bilder interessante holographische Effekte zeigten. Es gab auch 3D Bilder zu genießen, die ich über meine „Eintrittskarte“ betrachten konnte. Die Eintrittskarte war nämlich eine kleine 3D Brille.
Bei den Bildern waren zum Teil sehr spezielle Motive. Zum Beispiel wurde ein kleines Mädchen mehrmals mit großen Tieren kombiniert abgebildet. Das Ganze wirkte absurd und fast albtraumhaft. Aber so war es wohl auch gemeint.
In einem anderen Raum gab es einige Versuche zum Thema optische Täuschungen. Das war ganz nach meinem Geschmack, wiewohl ich das Meiste natürlich schon von anderen Ausstellungen kannte (z. B. vom Deutschen Museum in München). Später erfuhr ich über der Webseite der Ausstellung, dass sich in dem Hochbunker auch relativ wertvolle Kunstwerke auf dem Gebiet der PHSCologramms befanden.
Besonders interessant fand ich spezielle Apparate, durch die ich Dias in 3D betrachten konnte. Bei diesen Dias wurden mir verschiedene Teilbereiche der Fotografie nahe gebracht. Neben der ganz normalen Urlaubsfotografie oder der historischen Fotografie (Frankfurt der Jahrhundertwende), auch Röntgenbilder von Pflanzen oder stark vergrößerte Fotos von Insekten.
Neben optischen Phänomenen wurden übrigens auch akustische Phänomene gezeigt, von denen aber scheinbar gerade nicht alle funktionierten. Insgesamt würde ich eher behaupten, das das Museum auf optische Techniken spezialisiert ist.
Von den optischen Phänomenen habe ich aber noch längst alles erzählt. Hier gab es auch sehr komischen Sachen zu sehen. Zum Beispiel Bilder, die zwei verschiedene Bedeutungen beinhalten. Das beste Beispiel ist wohl das Bild mit der alten und jungen Frau im gleichen Motiv. Oder Zeichnungen, wo Buchstaben mit einer bestimmten Bedeutung in den Linien versteckt waren.
Etwas länger verweilen musste ich auch vor jenen Bildern, die vor gut 10 Jahren in unseren Breiten mal groß die Runde machten. Dabei geht es um scheinbar absolut regelmäßige Muster, die erst nach längerer Betrachtung ein dahinter verstecktes Motiv dem Betrachter freigeben. Der Effekt tritt aber nur ein, wenn man nicht versucht es mit Gewalt zu entdecken. Erst wenn man völlig losgelassen hat, nimmt das Motiv Gestalt an. Irgendwie war ich an diesem Tag nicht wirklich gut drauf, bei mir kam außer einem Hungergefühl nix zu Tage.
Gastronomie
Falls ihr auch mal Hunger bekommen solltet, könnt ihr das Café im Erdgeschoß nutzen. Dieses sieht recht leger aus, fast hat man das Gefühl in einem Wohnzimmer mit großer Kaffeetheke zu sitzen.
Ich hatte aber keine Lust auf einen Kaffee, sondern auf ein kräftiges Steak. Und da die FRANKFURT CARD auch ein Freigetränk bei der Steak Kette Maredo beinhaltete, rauschte ich gleich wieder mit der U5 in Richtung Innenstadt. Ich war übrigens ca. 1 Stunde in dem Museum und solange wird wohl jeder brauchen, der sich die Ausstellungsstücke einigermaßen vornimmt.
Ambiente
Zum Abschluss möchte ich noch ein wenig über das Ambiente im Hochbunker eingehen. Für historisch Interessierte ist die Explorer auch die Möglichkeit, einen ehemaligen Hochbunker von innen zu sehen. Deutlich konnte ich für mich die zentrale Stiege mit den drei Verbindungstüren zu den einzelnen Bunkerräumen erkennen. Die Räume selbst hatten natürlich keine Fenster, dafür den Schießscharten ähnelte Luftlöcher. Die schweren Bunkertüren waren aber bereits durch leichte Glastüren ersetzt worden. Die Beleuchtung war übrigens über Sensoren geschaltet, das heißt, ein Raum wurde nur beleuchtet, wenn sich auch jemand darin befand.
Resümee
Obwohl das Museum auch mit dem Titel „Wissenschaft und Technik“ wirbt, war für mich der Schwerpunkt eindeutig bei optischen Phänomenen. Diese konnte ich in vielfältiger Weise in dem sehr speziellen Ambiente eines ehemaligen Hochbunkers kennen lernen.
Quellen / Weiterführende Links
- Explora Museum (Webseite)
Museen > Deutschland > Hessen > Frankfurt/Main