BMW Museum in München

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Wenn ich in fremden Städten bin, besuche ich immer wieder gerne Ausstellungen mit technischem Bezug. Deshalb besuchte ich im März 2003 das BMW Museum München.

Lage

Das BMW Museum befand sich gleich neben dem architektonisch sehr interessanten BMW Gebäude in München am Petuelring 130. Das BMW Gebäude mit dem Spitznamen „Vierzylinder“ war dabei schon von weitem zu sehen. Das Museum selbst war dann aber die „Silberschale“ vor dem „Vierzylinder“. Die beiden Gebäude wurden übrigens Anfang der 70iger errichtet und so muss man sich ungefähr die Architektur vorstellen.

Erreicht hatte ich das Museum, indem ich mit der U3 bis zum „Petuelring“ gefahren bin. Die Station „Olympiazentrum“ hätte aber auch gepasst.

Eintritt

Der Eintritt kostete mir 3 Euro und war an der Kasse gleich neben dem Eingang zu entrichten. Als Gegenleistung bekam ich eine Eintrittskarte mit Codestreifen, einen Einwegkopfhörer und einen Prospekt.

Den Einwegkopfhörer durfte ich dann am Ende der Ausstellung in eine dafür vorgesehene Tonne werfen.

Die Kasse befand sich in einem Kreisrund, in dem auch ein kleines Café und der Museumsshop unter gebracht war.

Garderobe/Fotografieren

Die Garderobe hingegen war im Keller versteckt. Sie bestand aus mehreren abschließbaren Kästchen, deren Schlüssel ich aber erst gegen ein Pfand von 5 Euro an der Kassa erhielt.

Leider wird einem dabei ein beliebiger Schlüssel in die Hand gedrückt. Unten angekommen entdeckte ich, das er nur zu einem kleinen Kästchen passte, obwohl es auch größere Schränke gegeben hätte. Einen Mantel kann man aber in keinem der Schränke aushängen, dazu muss man dann eine unbewachte Garderobe im Erdgeschoß nehmen.

Den Fotoapparat nahm ich diesmal mit, den das Fotografieren war erlaubt.

Museumsshop

Der Shop war schon mehr ein Merchandising Shop für BMW Produkte als ein Museumsshop. Ich hätte den Inhalt meines Girokontos sehr leicht gegen Krawatten, Automodelle, Fotobände, Kartensets, Poster und Videos über BMW Erzeugnisse eintauschen können.

Gastronomie

Wer seine Euros lieber in etwas essbares investiert kann das in der Gastronomie gleich nebenan tun. Sie beschränkte sich allerdings auf ein paar Tische im Erdgeschoß die von der Theke neben der Kassa mit Kaffee und Kleinigkeiten versorgt wurden.

Ausstellung

Aber nun zur Ausstellung selbst, die ich nur mit Hilfe der Eintrittskarte betreten konnte, indem ich sie bei einem Drehkreuz in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte.

Die Ausstellung zog sich entlang eines Weges, der sich wie eine Spirale nach oben wand und erst im obersten Stockwerk in einer Ebene mündete.

Aus dieser Beschreibung ergibt sich vielleicht schon von selbst, das die Ausstellung für Rollstühle nur bedingt geeignet ist. Auch der Umstand, das ich die Toiletten im Keller nur über Treppen erreichen konnte und die Ausstellung nur über ein Drehkreuz begehbar ist, sollte zu denken geben. Aber vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten, die ich übersehen habe.

Nicht übersehen konnte ich dann die vielen großen Ausstellungsstücke von BMW. Neben Originalerzeugnissen wie etwa Motorrädern, Oldtimern, Rennwagen und Flugzeugmotoren konnte ich mir an speziellen TV Monitoren Filme ansehen und über Kopfhörer in vier Sprachen anhören: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch.

Die Filme waren allerdings in vielen Fällen eher langweilige Werbefilme, die langatmig erzählten, wie toll eigentlich der Konzern wäre. An einigen Monitoren weiter oben wurde es dann schon etwas interessanter. Hier wurde geschildert wie weit der Forschungstand bei gasbetriebenen bzw. bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen sei.

Überhaupt versuchte BMW in der Ausstellung darzulegen, wie innovativ dieses Unternehmen doch eigentlich sei. Allerdings konnte ich mir den Eindruck nicht erwehren, das einige beschriebenen Systeme schon Anfang der 70iger aufgestellt und seither nicht mehr gegen neuere Ideen ausgetauscht wurden.

Ich denke dabei zum Beispiel an das Barkensystem, das doch einem großen Teil der Ausstellung auf der obersten Plattform gewidmet war. Bei diesen System möchte BMW an der Straße so genannte intelligente Barken aufstellen, die einerseits über Sensoren Verkehrserschwernisse (z. B. Nebel) registrieren, andererseits den Fahrer durch Blinklichter Gefahrenmomente signalisieren (z. B. Unfallstelle an der nächsten Kurve).

Dieses System scheint sich schon seit längerem im Versuchsstadium zu befinden, ich vermute mal, es scheitert an den mangelnden Finanzen der Straßenbetreiber. Übrigens, das Wort Barke war auch für mich neu. Ich würde dazu Straßenpfosten sagen oder hier bei uns ins Österreich im breiten österreichischen Dialekt „Straßenstipfel“.

Bei meinem Besuch waren die Sitzplätze an den Fahrsimulatoren heiß begehrt. Allerdings verschloss sich mir der wahre Unterhaltungswert, da heute jede Playstation mehr Fahrgefühl bietet als die Simulatoren im BMW Museum.

Im wesentlichen konnte ich nur erfahren, das das BMW System in der Lage ist, die Strecke zum eingegebenen Ziel dem Fahrer zu erklären und bei Gefahren mittels Hupe zu warnen. Hier hatte es BMW meiner Meinung nach verabsäumt, ihre Installationen zu erneuern. In vielen Autos sind schon bessere und anschaulichere Systeme installiert, als in diesem Museum.

Schon etwas lehrreicher war der Schnitt durch ein Auto. Hier konnte ich sozusagen am „lebenden Objekt“ nachvollziehen, wo in einem BMW die verschiedenen innovativen Systeme von BMW eingebaut sind. An Schaltpulten drückte ich auf einen Knopf und konnte durch aufleuchtende Lampen erkennen, wo nun genau das ABS sitzt oder wo die neue ÖKO Optimierung eingreift. Das war sehr clever gelöst.

In der obersten Etage gab es auch einen Film in kurzen Abständen zu sehen. Ich verzichtete allerdings darauf, weil ich mir schon vorstellen konnte, das auch hier hauptsächlich Werbung zu sehen sein wird.

Aber natürlich gab es auch Highlights zu sehen, zum Beispiel richtig teuer aussehende Motorräder oder Rennfahrzeuge. Diese Ausstellungstücke waren zum Teil so platziert, das man sie angreifen konnte (war aber nicht erlaubt), oder sie waren für menschliche Hände unerreichbar an der Decke gehängt. So konnte ich sie mir wenigsten aus einer Entfernung von 2 bis 3 Meter ansehen. Das ich jetzt keine Typen aufzähle liegt daran, das ich mich in Wirklichkeit nicht so sehr für Motorräder und Rennwagen interessiere. Aber sie mal aus der Nähe gesehen zu haben war trotzdem ein Erlebnis.

Einschränkend muss ich allerdings erwähnen, das es sich nur um einige wenige Modelle gehandelt hatte und das auch diese nur einfach so da standen ohne viel Erklärung. Hier hätte ich mir mehr erwartet. Zum Beispiel wie der Zeitgeist die Modellformen beeinflusst hat, oder welche Auswirkungen die verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Situationen Deutschlands auf die Produktpalette hatte.

Der Rückmarsch von der obersten Plattform erfolgte dann über eine Rolltreppe, die praktisch durch die ganze Aufwärtsspirale durchstieß. Ich war also ruckzuck wieder unten, nachdem mein Aufstieg entlang all der Exponate schon gute 2 Stunden dauerte. Allerdings spielte ich mich lange an den Monitoren rum, weil ich mir unbedingt alles auch noch in der einen oder anderen Fremdsprachen anhören musste.

Zusatztipp

In München gibt es noch eine zweite Stelle, wo man sich BMW Modelle ansehen kann, ohne sie gleich kaufen zu wollen. Dabei handelt es sich um den BMW Group Pavillon am Lenbachplatz 7. Einem Prospekt entnahm ich, das dort zur Zeit eine Ausstellung über die diversen Roadster von BMW zu erleben ist.

Resümee

Das BMW Museum war kein Museum im ursprünglichen Sinne, sondern mehr eine Leistungsschau über BMW Produkte mit dem Ziel der Marke zu nützen. Allerdings waren einige beschriebene Innovationen derartig veraltet das es schon wieder einem Museum nahe kam.

Trotz dieser Einschränkungen konnte ich als Laie etwas über alternative Antriebsformen und über alte BMW Modelle mitnehmen.

Ich würde sagen, wer sich ohnehin den nahe gelegenen Olympiapark mitsamt Olympiaturm und dem berühmten Olympiastadion ansehen möchte, kann das BMW Museum mitnehmen. Extra anreisen muss man aber nicht.

Stand: März 2003

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite der BMW Welt mit Museum

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