Im Oktober 2009 verbrachte ich die lange Nacht der österreichischen Museen in meiner Heimatstadt Graz. Die Veranstaltung wurde zum 10 Mal vom ORF organisiert.
Aus dem reichhaltigen Programm wählte ich diesmal meinen persönlichen Schwerpunkt bei Schlösser und Palais. Konkret besuchte ich Schloss Eggenberg und Palais Attems in Graz.
Schloss Eggenberg erreichte ich mit einem der Museumsbusse, die während der ganzen Nacht gut besucht aber nicht überfüllt waren. Da hatte ich bei anderen Nächten wie zum Beispiel Stuttgart schon arges Gedränge erlebt.
Der Anmarsch durch den Schlosspart auf den mächtigen Vierkantbau des Schlosses Eggenberg war spektakulär. Gemeinsam mit andren Interessierten bewegte ich mich auf einem breiten Weg durch einen dunklen Park.
Der Schlosspark war nur durch einige Leuchten, einigen Ölflammen und dem Licht des Vollmonds erleuchtet. Das Ziel, das Schloss der Herren Eggenberg, war aber hell angestrahlt und gut zu erkennen.
Dort angelangt beteiligte ich mich an einer Führung durch die Ausstellung 'Mythos Rom', wo ich einen Einblick über die Zusammenhänge zwischen dem antiken Rom und dem Herrschaftsanspruch verschiedener Habsburger erfuhr.
Anschließend begab ich mich in die Alte Galerie, wo ich mir eine Vielzahl von Gemälden und Skulpturen vom Mittelalter bis zur Neuzeit ansah.
Die Führerin erklärte uns sehr interessant die verschiedenen Bedeutungen der ausgestellten Motive und wies auch auf Besonderheiten wie eine Darstellung der Mutter Maria als schwangere Frau hin.
Besonders beeindruckt war ich von einer riesigen Engelsfigur, die durch clevere Beleuchtung majestätisch im Raum zu schweben schien.
Diese Wirkung war für mich umso intensiver als im Raum davor die spezielle Darstellung von Licht in Gemälden ein Thema war.
Anschließend nahm ich am Höhepunkt des Abends teil. An einer Führung durch die Prunkräume des Schlosses, welche nur durch Kerzenlicht erhellt waren.
Zwar konnte ich im Licht der flackerten Kerzen nicht jedes Detail erkennen aber das Gefühl mich in einer vergangenen Zeit zu befinden stellte sich sehr stark ein.
Vor allem auch weil der Blick in den Schlossgarten auf dunkle Schatten im Lichte der dortigen Öllampen fiel. Ganz so musste auch der Blick auf den Hof vor vielen hunderten Jahren gewesen sein.
Nach solchen Eindrücken nahm ich noch an einer Führung durch das Münzkabinett teil wo ein lebhafter Führer die Geschichte von so manchem Taler und Dollar erklärte.
Ein Abstecher in das erst im September eröffnete Archäologische Museum rundete meinen Schlossbesuch ab. Hier sah ich mir vor allem den berühmten Strettweger Streitwagen an.
Das nächste Ziel war das Palais Attems. Ein interessantes Gebäude, was sowohl seine architektonische Merkmale, aber auch die Bedeutung seiner Familie für das Land betraf.
Obwohl ich das Haus schon von früheren Besuchen zu kennen glaubte war ich von der Pracht der Räume überwältigt. Vor allem war ich erstaunt wie sich hier Pracht und simple Nutzung vermengten.
Zum Abschluss besuchte ich im Rahmen der Führung noch die Buden der Studentenverbindungen Albertina und Traungauer, die sich ebenfalls in diesem Gebäude befanden.
Nach einer kurzen Einführung in die Gebräuche und Regeln dieser Verbindungen verließ ich das Palais Attems und begab mich in der kühlen Nachtluft auf den Heimweg.
Weitere Reisenotizen und Links
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