Im Juli 2008 besuchte ich das Papyrusmuseum in der Wiener Hofburg und guckte mir ein ägyptisches Totenbuch an.
Das Papyrusmuseum war in den Kellergeschossen der neuen Burg untergebracht.
Die Dauerausstellung des Museums zeigte mir Papyrusstücke von der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. bis zu Urkunden aus der Zeit des 13. Jahrhunderts n. Chr.
Bei dem ältesten ausgestellten Stück handelte es sich um ein Totenbuch aus dem alten Ägypten. Bei dem sehr großen Stück blieb ich auch sehr lange stehen, weil ich hier viel über die Jenseitsvorstellungen der Ägypter erfahren konnte.
Und neben Schriftzeichen auch viele Zeichnungen das Papier belebten. Was bei den anderen ausgestellten Stücken leider weniger der Fall war.
Es gab zwar viel altes Material zu sehen, das mir großen Respekt einflösste. Aber lesen konnte ich die Zeilen leider nicht, da mir die Schrift nichts sagte.
Dafür waren aber die beigegebenen Erklärungen umso interessanter. Die meisten Texte wurden sinngemäß ins deutsche und englische übersetzt und erklärt.
Dazu wurden noch verschiedene Themengebiete gebildet, welche mir von Papyrus zu Papyrus weiterhalfen, das Leben der jeweiligen Zeit zu verstehen.
Interessant, dass es damals schon Arztrechnungen, Steuerbefreiungen und Bücherlisten gab. Bei der im Raum angeschlossenen Sonderausstellung entdeckte ich dann noch mehr merkwürdiges.
Diese handelte vom Leben und Lesen in ägyptischen Klöstern, wobei die Bibliothek des so genannten Weißen Klosters in Oberägypten im Mittelpunkt stand.
Dort hatte in den Jahren 385 - 465 n. Chr. ein Mann namens Schenute das Sagen aber auch das Schreiben. Neben schön ausgeführten Kodizes fanden sich auch einfache Dokumente in dem Kloster.
Kurios fand ich dabei Belege, wonach eine Nonne ihr Haus vermietete, ein Mönch seinen Sklaven frei ließ und ein Eremit Geld verlieh. Irgendwie müssen die Leute damals doch anders gelebt haben, als wir es heute annehmen...
Mit dieser Erkenntnis verließ ich wieder die kühlen Gewölbe unter der Neuen Burg und trat in die gleißende Sonne des Wiener Heldenplatzes hinaus.
Weitere Reisenotizen und Links
Webseite des Museums