Die Siegessäule bildet ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Berlin. Sie wurde in Gedenken an drei Siege Preußens gegen Dänemark, Österreich und Frankreich errichtet. An ihrer Basis gibt es eine Ausstellung zu sehen, von ihrer Spitze hat man einen guten Blick über den Tiergarten.

Nachdem ich bei meinem Architekturspaziergang durch Berlin am Schloss Bellevue vorbei kam, wollte ich auch das erst vor ein paar Jahren errichtete Bundespräsidialamt fotografieren. Das lag aber gut versteckt hinter einem großen Zaun und vielen Bäumen. Was tun?

Da lugte über den Bäumen die goldene Figur der Siegessäule hervor und sogleich kam mir beim Anblick des Goldes eine glänzende Idee. Von da oben müsste man eigentlich einen guten Blick haben, sowohl auf Berlin, als auch auf den Bundespräsidenten.

So spazierte ich rüber zu der großen Säule die in der Mitte des großen Sterns lag, einem zentralen Platz im Berliner Tiergarten. Zwar lag die Säule mitten im tosenden Verkehr, aber über einen unterirdischen Gang war sie gefahrlos erreichbar. Dabei war es schon ein mal ein sehr erhabenes Gefühl, am Ende des dunklen Ganges die mächtige Säule über den Treppen nach oben aufsteigen zu sehen.

An einer kleine Kasse bezahlte ich meinen Obolus, damit ich anschließend zu Fuß die rund 50 Meter nach oben zur Spitze klettern darf. Aber so schnell ging das nicht, den auch unten gab es viel zu sehen. Eine Ausstellung im Inneren der Basis zeigte mir einiges über die Geschichte des Bauwerkes und über Wahrzeichen im Allgemeinen.

So lernte ich etwas über die Hintergründe zur Errichtung der Säule. Das Land Preußen hatte in drei Kriegen den Sieg errungen und begann gleich nach dem ersten Krieg (1864) an einem Denkmal dafür zu arbeiten. Fertig wurde es aber erst nach dem dritten Krieg, von dem man noch gar nichts wusste, als man mit dem Bauen begann.

Bei der Ausstattung der Säule konnte man aber die Ergebnisse der Kriege aber schon gut verwenden. So wurden die einzelnen Säulentrommeln mit erbeuteten Kanonen aus eben diesen Kriegen dekoriert. Und an der Basis aus rotem Granit zeigen Reliefdarstellungen aus Bronze Ereignisse aus den Schlachten.

Zwischen dem Sockel und der eigentlichen Säule gibt es noch eine Säulenhalle, die von einem riesigen Glasmosaik geschmückt ist, dass der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871t gewidmet wurde. Bei dem Glasmosaik hielt ich mich etwas länger auf, weil es da gar so viel zu sehen gab. War es doch auch spannend zu deuten, wer hier alles abgebildet war.

Aber treiben wir mal unsere Beobachtungen auf die Spitze. Wer steht denn da oben? Weil man nun so oft gesiegt hatte war die Wahl für die Figur an der Spitze der Säule nur logisch: Victoria, die römische Göttin des Sieges. Den Berlinern hat diese Wahl wohl wenig gekümmert, sie nannten die Figur von jeher einfach Goldelse.

Aber genug der grauen Theorie, jetzt galt es sportlich zu werden. Es begann für mich der Aufstieg. So ein Aufstieg ist irgendwie immer gleich. Es ist steil, es ist eng, und ständig kommen Leute entgegen, denen man ausweichen muss. Deshalb ist man dann oben angelangt ungefähr so glücklich wie Edmund Hillary am Mont Everest.

Aber dafür wird man auch mit einer schönen Aussicht belohnt. Durch die Lage der Säule am großen Stern inmitten des Tiergartens entstehen recht merkwürdige Eindrücke. Man ist mitten in Berlin aber trotzdem scheint die Stadt weit weg am Horizont zu liegen. Und eigenartigerweise scheint dafür die Stadt überall zu sein, egal auf welche Seite man blickt.

Und obwohl alles fern ist, ist vieles Bekanntes zu sehen. Der Konkurrenzaussichtspunkt vom Dienst, der Fernsehturm. Das rote Rathaus, das moderne Ensemble am Potsdamerplatz. Und  wenn man genau guckt die Kongresshalle im Tiergarten. Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob das an der laubfreien Zeit des Februar lag.

Und sehr gut kann man das Bundespräsidialamt sehen. Und deswegen war ich ja auch hier. Schnell ein paar Fotos geschossen. Angeblich nennen die Berliner diese Gebäude mit seiner ovalen Form kurz und simpel Präsidenten-Ei. Aber das ist jetzt wieder eine andere Geschichte...

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Weitere Reisenotizen und Links
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