Seit 1993 befindet sich auf einem alten Lagerboden in der historischen Speicherstadt das Gewürzmuseum. Auf 350 qm Fläche erklären rund 900 Ausstellungsstücke die Welt der Gewürze. Ein Ausstellungserlebnis, dass man förmlich riechen kann.

Nach dem Besuch des Afghanischen Kunst- und Kulturmuseum in der historischen Speicherstadt von Hamburg zog es mich in das berühmte Gewürzmuseum. Wenn ich bisher von Hamburg erzählte, wollte fast jeder wissen, ob ich schon im Gewürzmuseum war. Also gehe ich jetzt mal rein, weil man will ja seine Zuhörer nicht enttäuschen.

Das Museum befand sich einen Stockwerk höher als das Afghanische Museum. Oben angekommen umgab mich sofort ein Raunen und Säuseln. Das Raunen stammte von einer Menge Besucher, die sich gedämpft aber doch angeregt über die ausgelegten Gewürze unterhielten.

Das Säuseln stammte von einer Vielzahl von Gerüchen, die von den rund 50 ausgestellten Gewürzen ausgingen. Diese lagen nicht etwa in Glasbehältern versteckt. Nein, sie lagen offen in originalen Gewürzsäcken oder auf großen Schalen und jeder konnte sie mal in die Hand nehmen, ein wenig verreiben oder daran schnüffeln.

Ich weiß schon, dass Gerüche eigentlich nicht säuseln. Aber ein besseres Wort fehlt mir jetzt nicht ein. Auf jeden Fall war es sehr atmosphärisch. Dazu noch der knarrende Boden von dem über 100 Jahre alten Speichergebäude und die alten Ernte- und Verarbeitungsgeräte wie Mühlen und dergleichen. Fast könnte man glauben, man wäre nicht in der Gegenwart. Sondern man wäre dort, wo noch die großen Segelschiffe das kostbare Gut aus den fernen Ländern nach Hamburg brachte.

Von wo genau diese Gewürze kamen, wie sie geerntet wurden, wie man sie all die Zeit über verarbeitete und für was man sie einsetzen konnte: Das alles war recht übersichtlich erklärt. Interessant dabei  was ich über das Curry lernte. Curry ist eine Gewürzmischung und gibt es in vielen Variationen. Curry wächst also doch nicht auf dem Currystrauch...

Etwas überrascht war ich dann bei jener Vitrine, wo eine Sammlung von Gegenständen gezeigt wurde, die man bei diversen Kontrollen in Gewürzsäcken fand. Da war von Spielzeug bis zu Gegenständen des Haushalts alles zu finden. Merkwürdigerweise verirrten sich auch Comic Hefte und Spielkarten in die Säcke. Da fragte man sich natürlich, was tun die Gewürzverpacker eigentlich bei der Arbeit....?

Neben der Dauerausstellung gibt es auch regelmäßig Sonderausstellungen. Da ich gerade während der Weihnachtszeit vorbei gekommen war, war gerade diese schönste Zeit des Jahres das Thema. Da wurden Weihnachtsrezepte präsentiert, internationale Weihnachtsbräuche erklärt und die Geschichte des Adventkalender erzählt.

Wie es überhaupt in diesem Museum immer recht rege zugeht. Da gibt es Lesungen, Kochvorführungen oder öffentliche Anleitungen zum Mischen von Gewürzen. Entweder man nimmt an solchen Veranstaltungen teil oder man mietet das Museum gleich selbst.

Ich habe übrigens das Gewürzmuseum zur Mittagszeit besucht. Ob das nun besonders schlau war, weiß ich nicht. Jedenfalls bekam ich von den guten Gerüchen einen Kohldampf, dass ich dann doch bald mal raus musste. Auf eine Portion Labskaus irgendwo am nahen Hafen...

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